Die 3 besten Tipps, um echte Tragkraft beim Pferd zu entwickeln | Pferde gesund bewegen & QiOsteopathie

Die 3 besten Tipps, um echte Tragkraft beim Pferd zu entwickeln

Warum gesunde Pferdebewegung mehr braucht als Vorwärts-Abwärts Viele Pferdebesitzerinnen kommen an den Punkt, an dem sie merken:[…]

Warum gesunde Pferdebewegung mehr braucht als Vorwärts-Abwärts

Viele Pferdebesitzerinnen kommen an den Punkt, an dem sie merken: Irgendetwas fehlt im Training. Ihr Pferd läuft brav, es dehnt sich vielleicht sogar in die Länge, und doch entsteht keine wirkliche Kraft, keine stabile Balance. Der Rücken bleibt schwach, die Bewegungen unsicher – und manchmal treten sogar Blockaden oder Verschleißerscheinungen auf.

Im letzten Artikel haben wir darüber gesprochen, warum Vorwärts-Abwärts keine Tragkraft entwickeln kann. Heute geht es darum, was dein Pferd wirklich braucht, um dich gesund und gerne zu tragen – und wie du es mit drei klaren Schritten dorthin begleitest.

Denn Tragkraft ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von bewusstem Training und einer tiefen, feinfühligen Pferd-Mensch-Beziehung.

Falls du dich fragst, warum Vorwärts-Abwärts keine Tragkraft entwickelt, lies unbedingt zuerst diesen Artikel: Warum du mit Vorwärts-Abwärts keine echte Tragkraft beim Pferd entwickeln kannst.


1. Tempo runter – Balance in der Langsamkeit finden

Viele Pferde laufen zu schnell. Nicht, weil sie „hektisch“ sind, sondern weil sie ihr Gleichgewicht im höheren Tempo leichter halten können, bzw. ihrer Balance hinterher laufen. Für dich fühlt sich das manchmal sogar schwungvoll an – aber eigentlich ist es eine Flucht vor der echten Balance.

Wenn wir das Tempo bewusst herausnehmen, passiert etwas Spannendes:

  • Dein Pferd muss beginnen, sein eigenes Gewicht auszubalancieren, statt es in die Vorwärtsbewegung zu „werfen“.
  • Die Rumpfmuskulatur wird aktiviert, weil Stabilität aus der Mitte gefordert ist.
  • Du spürst, wie Bewegungen klarer, aufgerichteter und tragfähiger werden.

Tipp für dein Training:
Reite oder longiere bewusst langsamer, als es sich zuerst richtig anfühlt. Beobachte, wie dein Pferd reagiert. Es darf kürzere Tritte machen. So entsteht die erste Grundlage für gesunde Tragkraft.


Seitengänge – die Schlüsselübung für Tragkraft

2. Seitengänge – die Schlüsselübung für Tragkraft

Seitengänge, wie Schulterherein, Konterschulterherein Travers und Renvers, sind mehr als ein „Dressur-Gimmick“. Richtig erarbeitet, sind sie ein kraftvolles Werkzeug, um dein Pferd in die gesunde Aufrichtung und Tragkraft zu führen.

Warum? Weil Seitengänge gleichzeitig Flexibilität, Koordination und Stabilität trainieren:

  • Dein Pferd lernt, seinen Schwerpunkt bewusst Richtung Hinterhand zu verlagern.
  • Durch mehr Lastaufnahme in der Hinterhand hebt das Pferd den Brustkorb. Der Widerrist kommt nach oben, die Bauchmuskulatur spannt an, der Rücken stabilisiert sich – ein entscheidender Schritt hin zu echter Tragkraft.
  • Seitengänge helfen, das Pferd zu geraderichten, indem schwächere Körperseiten gezielt aktiviert werden. Nur ein geradegerichtetes Pferd kann langfristig gesund tragen.
  • Durch die diagonale Belastung in Seitengängen verbessert sich die Balance, Muskulatur und Faszien werden systematisch gekräftigt. Das Pferd findet seine innere Mitte und kann Reitergewicht besser ausgleichen, ohne in die Vorhand zu fallen.
  • Seitengänge schulen die Kommunikation: Das Pferd reagiert feiner auf Gewicht, Schenkel- und Zügelhilfen. Tragkraft ist nicht nur körperlich, sondern auch mental – ein Pferd, das durchlässig ist, kann leichter lernen und vertrauen.

Tipp für dein Training:
Baue Seitengänge Schritt für Schritt ins Training ein – vom Boden an der Hand, an der Longe oder später im Sattel. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, deinem Pferd Bewegungen zu zeigen, die es körperlich intelligenter machen.


Aufrichtung ohne Zwang – der Kopf-Hals-Dialog

3. Aufrichtung ohne Zwang – der Kopf-Hals-Dialog

Ein weit verbreiteter Irrtum ist: Tragkraft entsteht durch die Nase „an der Senkrechten oder sogar dahinter“. Tatsächlich entsteht Tragkraft im Rumpf – und der hebt sich nur, wenn er von innen heraus stabil wird.

Was dein Pferd braucht, ist eine natürliche Aufrichtung, die weder vom Reiter „heruntergezogen“ noch durch die Nase „nach unten verlängert“ wird.

  • Dein Ziel: Ein Widerrist, der sich hebt, ein Rücken, der sich stabilisieren kann und flexibel bleibt.
  • Der Hals bleibt frei und locker, das Genick offen – und dein Pferd findet selbst den Weg in die Senkrechte.
  • Das ist keine Einstellung der Hand, sondern das Ergebnis von gutem Training, das Kraft, Balance und Körperbewusstsein fördert.

Tipp für dein Training:
Achte darauf, dass dein Pferd die Kopfhals-Position variieren darf, ohne dass du es korrigierst. Tragkraft zeigt sich nicht im „Bild“, sondern im Gefühl: Der Widerrist hebt sich, die Bewegung wird leicht, du spürst ein echtes „Getragenwerden“.
Pferde, die bereits im falschen Knick laufen, sich hinter dem Gebiss verkriechen oder den Kopf zu sehr fallen lassen darf und sollte man durch leichte Impulse den Weg in die Aufrichtung zeigen.


Begleitende Faktoren: Ohne Unterstützung geht es nicht

Echte Tragkraft ist kein Projekt, das du allein „im Sattel“ erarbeitest. Sie ist immer auch das Ergebnis von ganzheitlicher Begleitung.

  • Regelmäßige osteopathische Begleitung (QiOsteopathie):
    Blockaden verhindern jede echte Kraftentwicklung. Dein Pferd braucht freie Gelenke, durchlässige Faszien und einen Körper, der Energie fließen lässt. QiOsteopathie bringt es immer wieder zurück ins natürliche Gleichgewicht – damit Training überhaupt wirken kann.
  • Ein guter Hufschmied:
    Gesunde Hufe sind das Fundament. Schon kleinste Fehlstellungen hindern dein Pferd daran, Tragkraft aufzubauen.
  • Passende Haltung:
    Bewegung im Alltag, angemessene Futter, soziale Kontakte – all das beeinflusst, wie dein Pferd seinen Körper nutzen kann.

Tragkraft ist Beziehung – nicht nur Training

Vielleicht das Wichtigste zum Schluss: Tragkraft entsteht nicht nur aus Übungen. Sie entsteht aus der Beziehung zwischen dir und deinem Pferd.

Denn wenn dein Pferd dir vertraut, wird es sich eher trauen, loszulassen, Neues zu probieren und seine Grenzen zu erweitern. Eine enge Pferd-Mensch-Beziehung ist die Basis dafür, dass dein Pferd körperlich UND mental wachsen kann.

Und genau hier verbindet sich Training mit QiOsteopathie:

  • Die Behandlung löst Blockaden und gibt deinem Pferd das Gefühl von Leichtigkeit.
  • Dein Training baut darauf auf, fördert Kraft, Stabilität und Beweglichkeit.
  • Eure Beziehung wird tiefer – weil dein Pferd spürt: Du siehst mich, du verstehst mich, du hilfst mir, stark zu werden.

Die drei besten Wege zur Tragkraft

  1. Tempo rausnehmen, um echte Balance zu fördern.
  2. Seitengänge einbauen, um Flexibilität und Stabilität zu verbinden.
  3. Natürliche Aufrichtung zulassen – ein gehobener Rücken statt gezogener Haltung.

Mit der richtigen Begleitung durch Osteopathie, Hufpflege und gute Haltung wird daraus eine ganzheitliche Entwicklung, die dein Pferd körperlich stärkt und eure Beziehung vertieft.

Eine Harmonische Pferd-Mensch-Beziehung

Der Schlüssel zum Herzen unserer Pferde ist ihre körperliche und mentale Gesundheit.

Ich bin Mareile Purwita, Pferdetrainerin und Therapeutin für QiOsteopathie für Pferde. Ich möchte dir helfen, dein Pferd besser zu verstehen, es gesund zu trainieren und eine echte tiefe Verbindung zu ihm aufzubauen.

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