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Die heilsame Wirkung von Akupunkturnadeln beim Pferd – warum sie so viel mehr tun, als Symptome zu lindern

Akupunktur ist eine der ältesten Heilmethoden der Welt – und gleichzeitig eine der feinsten. Sie arbeitet nicht[…]

Akupunktur ist eine der ältesten Heilmethoden der Welt – und gleichzeitig eine der feinsten. Sie arbeitet nicht mit Kraft, Druck oder mechanischer Manipulation, sondern mit sanften, gezielten Impulsen, die tief im Körper wirken. Besonders bei Pferden entfaltet sie eine einzigartige Heilkraft, denn ihr hochsensibles System reagiert unmittelbar auf energetische Veränderungen.

Doch Akupunktur ist nicht gleich Akupunktur.
Die Wirkung entsteht nicht einfach dadurch, „eine Nadel zu setzen“, sondern durch Wissen, Erfahrung und ein tiefes Verständnis der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Ein guter Therapeut weiß: Eine einzige Nadel kann mehr verändern als jede kräftige Technik – wenn sie richtig gesetzt ist.

Dieser Artikel erklärt dir, wie Akupunktur beim Pferd wirklich wirkt, warum sie so kraftvoll ist und weshalb sie – richtig angewendet – oft dort hilft, wo die Schulmedizin keinen Befund findet.


Warum Akupunktur beim Pferd wirkt – und warum so tief

Wenn eine Akupunkturnadel in die Haut eines Pferdes gleitet, passiert etwas, das mit bloßem Auge nicht sichtbar ist: Der Körper beginnt, sich neu zu ordnen. Blockierte Energie kommt in Bewegung. Gestautes Qi beginnt wieder zu fließen. Yin und Yang, die beiden gegensätzlichen und doch zusammengehörigen Kräfte, nähern sich ihrer natürlichen Balance.

Akupunktur löst keine Muskeln im mechanischen Sinne. Sie drückt nichts zurecht. Sie „richtet“ nichts ein. Sie öffnet.

Sie schafft Raum – im Gewebe, in der Atmung, im Nervensystem. Sie ermöglicht dem Körper, alte Spannungen loszulassen, die er festgehalten hat, weil er keine andere Lösung mehr kannte. Manchmal ist es körperliche Spannung, manchmal emotionale, manchmal ein Muster aus Stress, Schmerz oder Überforderung, das sich tief eingebrannt hat.

Ein Pferd, das Akupunktur bekommt, zeigt oft ganz typische Zeichen: ein tiefer Atemzug, Blinzeln, Kauen, Abschnauben, ein weicherer Blick. Das sind Momente, in denen der Körper loslässt – nicht durch Zwang, sondern weil er endlich wieder kann.


Blockaden, Stagnationen und die Kunst des Loslassens

In der traditionellen chinesischen Medizin entsteht Krankheit auf verschiedene Arten, aber fast immer stehen Stagnationen im Energiefluss dahinter. Das können körperliche Blockaden sein, die man fühlt – harte Muskulatur, steife Bewegungen, Verlust der Tragkraft. Aber auch emotionale Stagnationen:

  • Festgehaltene Angst
  • Stress, der nie abgebaut wurde
  • Trauer oder Überforderung
  • Erfahrungen, die im Körper gespeichert geblieben sind

Akupunktur wirkt deshalb so umfassend, weil sie nicht am Symptom arbeitet – sondern an der Blockade dahinter.

Eine gut gesetzte Nadel bringt Qi in Bewegung.
Sie löst Hitze auf oder verteilt Kälte.
Sie stärkt Mangel oder dämpft Überschuss.
Sie harmonisiert Yin und Yang und gibt dem Körper das, was ihm fehlt, um sich selbst zu regulieren.

Es ist keine „Wunderheilung“, sondern regulierte Selbstheilung, die der Körper von Natur aus beherrscht – solange wir ihm Zugang dazu geben.


Akupunktur ist nicht gleich Akupunktur – und der Unterschied ist entscheidend

Viele Pferdebesitzer glauben, jeder, der eine Nadel setzt, würde „Akupunktur“ anwenden. Doch das stimmt nicht – und manchmal kann der falsche Einsatz mehr schaden als nutzen.

Ein besonders wichtiger Punkt:

Ein guter Therapeut verwendet niemals Kanülen.

Kanülen sind hohle Metallröhrchen, wie man sie zum Spritzen oder Blutabnehmen verwendet. Sie haben nichts mit Akupunktur zu tun – und sollten auch niemals dafür genutzt werden.

Warum?

  • Sie durchdringen das Gewebe grob und verletzen Strukturen, die für Akupunktur gar nicht erreicht werden müssen.
  • Sie zerstören das innere Vakuum im Pferdekörper.
  • Sie können das energetische System eher stören als harmonisieren.
  • Sie erzeugen Schmerz statt Regulation.

Akupunktur dagegen arbeitet mit feinen, massiven, nicht hohlen Nadeln.
Sie werden sanft gesetzt, sind flexibel, kaum spürbar und geben nur einen einzigen klaren Impuls – so, wie es die TCM vorsieht.

Akupunktur ist kein „Stechen“, sondern ein energetischer Dialog. Er gelingt nur mit Kompetenz, Sanftheit und diagnostischem Verständnis.


Akupunktur wirkt nicht am Symptom – sondern an der Ursache

Viele Therapien versuchen, Symptome zu behandeln:
Husten → Hustenmittel
Schmerz → Schmerzmittel
Verspannung → Massage
Unruhe → Sedierung

Doch jedes Symptom ist nur eine Oberfläche – ein Ausdruck tieferer Dysbalancen.

TCM stellt eine andere Frage: Warum ist das Symptom überhaupt entstanden?

Ein Pferd hustet nicht „einfach so“. Ein Körper verliert nicht „einfach so“ Tragkraft. Ein Pferd wird nicht ohne Grund unruhig, fest oder traurig.

Die Ursache kann liegen in…

  • einer langen energetischen Stagnation
  • einer unverdauten Stressphase
  • einer Disharmonie zwischen Yin und Yang
  • einer Blockade im Organ-Meridian-System
  • einem emotionalen Thema
  • einer körperlichen Dysbalance
  • einem Trauma, das im Gewebe gespeichert wurde
  • Überlastung, Unterforderung oder falschem Training
  • Haltungsfehlern, die den Energiefluss stören

Akupunktur gibt uns die Möglichkeit, genau dort anzusetzen.


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Wie Akupunktur dem Pferd wirklich hilft

Wenn Energie stagniert, „friert“ das System ein. Manche Pferde werden langsam, schwer, depressiv. Andere explodieren innerlich und zeigen Stress, Angst, Flucht oder Aggression.
Akupunktur wirkt regulierend – nicht dämpfend und nicht pushend.

Sie hilft dem Pferd…

  • wieder in die eigene Mitte zu finden
  • Spannungen im Gewebe loszulassen
  • unbewusste Muster abzulegen
  • traumatische Energie abzuleiten
  • den Stoffwechsel zu harmonisieren
  • die Atmung zu vertiefen
  • das Nervensystem zu beruhigen
  • Bewegungen geschmeidig werden zu lassen

Es ist, als würde der Körper neu sortieren. Manchmal sieht man die Veränderung sofort, manchmal braucht es, bis sich das neue Gleichgewicht stabilisiert.


Wie viele Nadeln braucht es? Weniger, als man denkt.

Viele Menschen stellen sich Akupunktur als „Nadelwald“ vor. Doch das ist nicht nötig – und oft sogar kontraproduktiv.

Ein erfahrener TCM-Therapeut weiß: Es braucht nur so viele Nadeln, wie es der Körper in diesem Moment verarbeiten kann.

Manchmal sind das sechs.
Manchmal zwei.
Manchmal nur eine einzige.

Es hängt von der Diagnose ab, von der Konstitution des Pferdes und davon, was der Körper gerade leisten kann. Ein geschwächter Organismus braucht sanfte Impulse. Ein sehr blockierter Körper manchmal etwas stärkere – aber immer ausrichtend und nie überfordernd.

Akupunktur ist nicht „viel hilft viel“, sondern „genau das Richtige an der richtigen Stelle“.


MAVITA - Qi-Osteopathie für Pferde - Abtasten eines Pferdes
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Warum Akupunktur und QiOsteopathie zusammen so kraftvoll wirken

Akupunktur arbeitet energetisch. Osteopathie arbeitet strukturell. QiOsteopathie verbindet beide Methoden. Denn beides zusammen bringt Körper und Qi in Bewegung – und genau deshalb ist die Kombination so effektiv.

Wenn wir zuerst osteopathisch mobilisieren, schaffen wir Raum im Gewebe. Die Atmung kann sich ausdehnen, Gelenke haben wieder Spielraum, fasziale Ketten beginnen zu gleiten. Danach kann Akupunktur viel tiefer wirken, weil das energetische System frei genug ist, um diesen Impuls anzunehmen.

Gemeinsam entsteht:

  • mehr Balance
  • weniger Stagnation
  • ein freierer Energiefluss
  • ein ruhiger Geist
  • eine klare, tiefe Entspannung
  • ein Körper, der wieder in sich zusammenarbeitet

Für viele Pferde ist diese Kombination der Schlüssel – besonders bei wiederkehrenden Symptomen, die im Körper „festsitzen“.


Akupunktur ist leise – aber ihre Wirkung ist tief

Akupunktur ist kein mechanischer Eingriff.
Keine Symptombehandlung.
Keine schnelle Lösung.

Sie ist ein Weg, dem Körper zu helfen, wieder zu tun, was er von Natur aus kann: sich regulieren, sich harmonisieren und in Balance kommen.

Die feinen Nadeln bringen Qi in Bewegung, lösen Stagnationen, harmonisieren Yin und Yang und geben dem Pferd die Möglichkeit, Stress, Trauma und Spannung wirklich loszulassen – nicht nur für den Moment, sondern langfristig. Wenn sie richtig angewendet wird – mit Wissen, Diagnostik und Respekt – ist Akupunktur eine der sanftesten und zugleich wirksamsten Methoden, die Pferden zu echter Gesundheit verhilft.

MAVITA - Beziehungscoaching und Therapie für Pferde und ihre Menschen

Der Schlüssel zum Herzen unserer Pferde ist ihre körperliche und mentale Gesundheit.

Ich bin Mareile Purwita, Pferdetrainerin und Therapeutin für QiOsteopathie für Pferde. Ich möchte dir helfen, dein Pferd besser zu verstehen, es gesund zu trainieren und eine echte tiefe Verbindung zu ihm aufzubauen.

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