Es gibt wenige Geräusche, die Pferdebesitzerinnen so tief treffen wie dieses eine: Ein Husten, trocken oder schleimig, schwer oder kratzend.
Dein Pferd hustet. Vielleicht nur ab und zu, vielleicht bei jedem Antraben. Vielleicht morgens in der Box, vielleicht nur in der Halle. Du kennst inzwischen jedes Geräusch, jedes Räuspern. Und mit jedem Huster zieht sich bei dir innerlich etwas zusammen.
Oft ist der Weg dann immer derselbe: Tierarzt, Abhören, vielleicht Blutbild, vielleicht Schleimlöser oder ein Spray, ein bisschen Ruhe – und eine vage Hoffnung, dass es jetzt besser wird. Manchmal hilft es. Oft aber nur kurz. Und irgendwann stehst du wieder da und fragst dich:
Warum hustet mein Pferd immer noch?
Fehlt da nicht irgendwas in der Betrachtung?
Und gibt es nicht einen Weg, der mehr macht, als nur Symptome „ruhig zu stellen“?
Genau hier setzt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in Kombination mit QiOsteopathie an. Sie schaut dorthin, wo die klassische Schulmedizin oft aufhört: Sie fragt nach der Ursache hinter der Ursache. Nicht nur: „Hat dein Pferd Husten?“, sondern: „Was im System deines Pferdes ist so aus dem Gleichgewicht geraten, dass es über die Atemwege sichtbar wird?“
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie TCM und QiOsteopathie bei hustenden Pferden helfen können, was hinter verschiedenen Hustenformen steckt – und was du als Besitzer:in tun kannst, damit dein Pferd langfristig wieder frei atmen kann.

Husten ist kein Gegner – sondern ein Schutzmechanismus
Bevor wir in die Tiefe gehen, ist ein Gedanke wichtig:
Husten ist kein „Fehler“ deines Pferdes. Es ist ein Schutzmechanismus. Der Körper versucht, etwas loszuwerden, was ihn stört: Schleim, Reizstoffe, Staub, Kälte, Hitze, Stress. Husten ist also nicht das Problem – er ist die Sprache des Körpers.
Die klassische Tiermedizin konzentriert sich verständlicherweise stark auf das Symptom: Sie prüft, ob Erreger da sind, ob die Lunge frei ist, ob Schleim vorhanden ist. Das ist wichtig, vor allem akut. Aber wenn Husten bleibt oder immer wiederkehrt, dann reicht es nicht mehr, nur das Symptom zu beruhigen. Dann braucht es eine Sichtweise, die den ganzen Körper mit einbezieht – und die Geschichte, die dein Pferd mitbringt: Haltung, Fütterung, Training, Stress, Immunsystem, Beziehung.
Genau hier beginnt die Arbeit mit der TCM.
Dieser Artikel erklärt dir ganz genau:
- Welche Arten von Husten es beim Pferd gibt
- Wie die TCM Atemwegserkrankungen versteht
- Warum Akupunktur so wirkungsvoll ist
- Welche Rolle Haltung, Training und Balance spielen
- Und wie du deinem Pferd nachhaltig helfen kannst
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Warum Husten beim Pferd so komplex ist – und warum die TCM genau hier ansetzt
In der Schulmedizin wird Husten häufig als Symptom betrachtet, das behandelt werden muss.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist „Husten“ nicht einfach eine Diagnose. Er ist ein Ausdruck einer inneren Dysbalance. Die TCM fragt:
- Wo fließt Energie nicht richtig?
- Welches Organsystem ist betroffen?
- Welche Emotion bindet sich im Körper?
- Welche Blockade verhindert die natürliche Bewegung des Brustkorbs?
- Was hat das Umfeld des Pferdes damit zu tun?
In der TCM ist Husten selten zufällig. Er ist ein Signal – und dieses Signal lohnt es sich zu verstehen.
Wenn du mehr über den Unterschied zwischen der Schulmedizin und der Traditionellen Chinesischen Medizin erfahren möchtest, lies meinen Artikel: Was unterscheidet die traditionelle chinesische Medizin von der klassischen Schulmedizin – und warum beides wichtig ist
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Bevor wir über Behandlung sprechen, müssen wir über Ursachen sprechen
Welche Art von Husten hat dein Pferd? Viele Therapien scheitern, weil niemand diese Frage wirklich stellt. Denn: Es gibt drei grundlegende Hustentypen – und alle brauchen eine völlig andere Herangehensweise.
1. Equines Asthma – die chronische Form, die oft übersehen wird
Equines Asthma ist eine dauerhafte Entzündung und Verengung der Atemwege.
Equines Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege. Es entwickelt sich oft schleichend, manchmal über Jahre. Auslöser sind fast immer Umweltfaktoren: staubiges Heu, Schimmelsporen, Ammoniak in schlecht belüfteten Stallgassen, Stroh, trockene Halle, Boxenhaltung mit wenig Bewegung. Die Atemwege reagieren mit einer dauerhaften Entzündung, Schleimproduktion steigt, die Bronchien verengen sich, das Atmen wird mühsam.
Typisch ist, dass das Pferd immer wieder hustet. Manche Pferde zeigen Flankenpumpen, du siehst also deutlich, wie Bauchmuskeln und Flanken bei jedem Atemzug mitarbeiten. Viele werden schneller müde, laufen ungern nach vorn, vermeiden Dehnung, zeigen Stress beim Angaloppieren. In schweren Fällen hört man rasselnde Geräusche, das Pferd bekommt schlecht Luft, die klassische „Heaves Line“ – eine Atemhilfsmuskel-Linie – wird sichtbar.
Und irgendwann steht ein Pferd da, das sich schwer tut – beim Atmen, beim Training, beim Entspannen. Der Schleim kehrt zurück und löst sich schlecht. Der Brustkorb wirkt oft „fest“, das Zwerchfell unbeweglich, die Rippen unflexibel.
Besonders spannend: Viele Pferde mit Trageerschöpfung entwickeln eine sekundäre Atemproblematik, weil der Brustkorb dauerhaft eingezogen bleibt.
Equines Asthma braucht Zeit – in der TCM normalerweise 3–5 Akupunkturtermine, begleitet von Kräutern und Haltungsanpassungen und eine regelmäßige Begleitung.
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2. Stresshusten – der oft missverstandene „psychische Husten“
Ja, Stress kann Husten auslösen. Und zwar häufiger, als man denkt.
Es gibt Pferde, bei denen ist die Lunge laut Schulmedizin unauffällig, keine Infektion, kein auffälliger Schleim, kein Asthmaröntgenbild – und trotzdem hustet das Pferd. Interessanterweise oft in sehr typischen Situationen: beim Satteln, beibeginnender Bewegung, in Prüfungen, in neuen Umgebungen. Medikamente werden verabreicht, doch der Husten bleibt.
Dieser sogenannte Stresshusten hat eine starke nervliche Komponente. Das Nervensystem deines Pferdes ist in diesen Momenten überlastet, der Brustkorb spannt an, die Muskulatur verhärtet sich, der Atem wird flacher – und der Körper nutzt Husten als Möglichkeit, Spannung loszuwerden. In der TCM würde man sagen: Leber-Qi staut sich und blockiert die Kehle.
Diese Pferde husten häufig trocken, ohne Schleim. Oft sind sie insgesamt empfindlich, schreckhaft oder „drüber“. Manchmal sind sie nach außen brav, innerlich aber alles andere als entspannt. Schulmedizinisch wird hier selten etwas gefunden – was verständlich ist, denn es gibt keine klassische „Erkrankung“ im schulmedizinischen Sinn. Aber für das Pferd ist es sehr real.
Hier kann Akupunktur enorm viel bewirken: Sie hilft, das Nervensystem zu beruhigen, Spannung aus dem Brustkorb zu nehmen, die Atmung zu vertiefen und die Stressregulation zu verbessern. In Kombination mit QiOsteopathie, die festgehaltene Strukturen im Brustkorb, im Zwerchfell und in der Halswirbelsäule löst, entsteht wieder mehr Weichheit – körperlich und emotional.
Ein Pferd, das nervlich angespannt ist, nicht gut schläft, Konflikte in der Herde hat oder im Training unsicher ist, kann mit Husten reagieren. Die TCM nennt das „Qi-Stagnation in der Brust“.
Stresshusten verschwindet meist schneller als chronischer Husten – wenn man die Ursache erkennt.
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3. Husten durch äußere Einflüsse – der „Erkältungshusten“ beim Pferd
Dieser Husten entsteht durch äußere Reize: kalte, feuchte Luft, Zugluft im Stall oder Hänger, plötzliche Wetterumschwünge, staubige Heu- oder Einstreusituation, Kontakt zu hustenden Pferden. Die Schleimhäute der Atemwege werden gereizt und reagieren mit Entzündung. Zu Beginn ist der Husten oft trocken und hart, später wird er feuchter, Schleim kommt dazu. Das Pferd wirkt ein wenig matt, die Nase kann klaren oder leicht gelblichen Ausfluss zeigen, manche Pferde haben leicht erhöhte Temperatur, andere nicht. Meist klingt dieser Husten innerhalb von ein bis zwei Wochen ab – wenn das Pferd wirklich Ruhe bekommt und die Umgebung passt.
Problematisch wird es, wenn der Körper nicht die Kraft hat, die „Erkältung“ sauber zu bearbeiten. Dann bleibt ein Resthusten, die Schleimhäute bleiben gereizt, der Organismus ist ständig auf Kante. Aus Sicht der TCM bedeutet das: Das Wei-Qi, die Abwehrenergie, ist geschwächt. Der Körper schafft es nicht mehr, äußere Faktoren (Kälte, Feuchtigkeit, Wind) angemessen abzuwehren. Hier setzt Akupunktur an, um das Abwehrsystem zu stärken, die Lungenenergie zu unterstützen und Feuchtigkeit/Schleim besser abzuleiten. Kräuter können diesen Prozess zusätzlich begleiten.
Wenn man ihn ignoriert, kann daraus jedoch ein chronischer Prozess entstehen. Genau deshalb ist auch dieser Husten ein wichtiges Signal.
Die TCM stärkt hier:
- Immunsystem
- Lungenenergie
- Schleimlösung
- Abwehrkraft
Und verhindert, dass der Husten chronisch wird.
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Wie die TCM Atemwegserkrankungen wirklich versteht
Die TCM denkt in Energien, Bahnen, Organen und Rhythmen. Ein Husten entsteht laut TCM, wenn:
- die Lunge geschwächt ist
- Schleim den Fluss blockiert
- das Wei-Qi (Abwehr-Qi) nicht stark genug schützt
- Emotionen sich im Brustkorb festsetzen
- Kälte oder Wind in den Körper eingedrungen sind
- Brustkorb und Zwerchfell blockiert sind
Die TCM stellt sich den Körper als System im Fluss vor. Wenn ein Bereich stagniert, gerät der ganze Organismus aus der Balance. Darum behandelt die TCM Husten niemals isoliert.
Sie schaut auf:
- die Lunge
- den Dickdarm (der mit ihr verknüpft ist)
- die Energie des Pferdes
- das Immunsystem
- den Brustkorb
- das Training
- die Haltung
- die Emotionen von Pferd & Mensch
- die Haltung & Umgebung
Es ist ein ganzheitliches Vorgehen, kein punktuelles.
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Warum Akupunktur so gut bei Husten hilft
Akupunktur wirkt, indem sie:
- den Brustkorb öffnet
- Energie in den Atemwegen freisetzt
- Schleim löst
- das vegetative Nervensystem beruhigt
- Stress reduziert
- Immunsystem stärkt
- Leitbahnen frei macht
- Stagnationen löst
Viele Pferde beginnen während der Behandlung zu:
- schnauben
- schlucken
- gähnen
- tief atmen
- sich sichtbar entspannen
Das sind deutliche Zeichen, dass der Körper wieder in den Fluss kommt.
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Warum QiOsteopathie die Wirkung der Akupunktur verstärkt
In der Schulmedizin werden Atemwege oft getrennt vom Bewegungsapparat betrachtet. In der TCM und der QiOsteopathie gehören sie untrennbar zusammen. Ein Pferd, das im Brustkorb fest ist, kann nicht gesund atmen.
Darum behandeln wir zuerst:
- Rippenblockaden
- Zwerchfellspannung
- Brustwirbelblockaden
- Halswirbelblockaden
Denn wenn die Körperstruktur fest bleibt, kann die Energie nicht in die Atemwege fließen. Erst wenn der Körper geöffnet ist, wird Akupunktur richtig wirksam.
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Warum Haltung und Training Husten massiv beeinflussen
Ein Pferd, das:
- in einer staubigen Box steht
- schlechtes Heu bekommt
- wenig Bewegung und Freilauf hat
- unpassend trainiert wird
…wird immer wieder husten.
Egal wie gut die Therapie ist. Vor allem Equines Asthma kann sich nicht verbessern, wenn:
- Heu nicht bedampft wird
- Boxenhaltung ohne Auslauf vorliegt
- Stress in der Herde herrscht
- zu viel Staub im Stall und in den Nachbarboxen ist
Und Stresshusten kann sich nicht lösen, wenn:
- das Pferd jeden Tag überfordert wird
- die Ausbildung nicht verständlich ist
- der Reiter nervös, hektisch oder unausgeglichen ist
- die Ursache für den Stress nicht abgestellt wird
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Wie viele Behandlungen braucht mein Pferd?
Realistisch:
- Akut: 2–3 Termine
- Equines Asthma: 3-4 Termine und weiter regelmäßige Behandlung + Kräuter
- Stresshusten: 2-4 Termine
- Erkältungshusten: 2-3 Termine
Die TCM fordert Geduld – aber schenkt dafür nachhaltige Veränderung. Ohne die Mitarbeit des Pferdebesitzers, kann sie allein jedoch keine Wunderheilung vollbringen.
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Husten verschwindet, wenn man die Ursache erkennt – nicht das Symptom behandelt
Viele Pferde husten nicht, weil sie „krank“ sind – sondern weil ihr Körper aus dem Gleichgewicht gefallen ist. Die TCM hilft, dieses Gleichgewicht wiederzufinden:
- körperlich
- energetisch
- emotional
- strukturell
- umfeldbedingt
Und genau deshalb ist sie so wirksam.
Willst du deinem hustenden Pferd wirklich helfen?
Ich begleite Pferde, die:
- immer wieder Husten zeigen
- unter equinem Asthma leiden
- in Belastung husten
- keinen Befund beim Tierarzt haben
- empfindlich auf Wetter oder Staub reagieren
- Stresshusten zeigen
👉 Meine Kombination aus QiOsteopathie + Akupunktur + ganzheitlicher Beratung hilft, Ursachen zu lösen, nicht Symptome zu deckeln.
📩 Schreib mir, wenn du Unterstützung brauchst.

Der Schlüssel zum Herzen unserer Pferde ist ihre körperliche und mentale Gesundheit.
Ich bin Mareile Purwita, Pferdetrainerin und Therapeutin für QiOsteopathie für Pferde. Ich möchte dir helfen, dein Pferd besser zu verstehen, es gesund zu trainieren und eine echte tiefe Verbindung zu ihm aufzubauen.

