Die Beziehung zwischen uns und unseren Pferden ist einzigartig und oft tief emotional. Pferde sind intelligente, sensible Tiere, die nicht nur auf unsere Worte, sondern auch auf unsere Körpersprache, Energie und Stimmung reagieren. Doch wie gut ist die Beziehung zu meinem Pferd wirklich? Diese Frage beschäftigt viele Pferdebesitzer und Reiter, die sich eine harmonische Partnerschaft mit ihrem Pferd wünschen
Warum ist die Beziehung zum Pferd so wichtig?
Eine gute Beziehung zu deinem Pferd ist die Grundlage für Vertrauen, Zusammenarbeit und Sicherheit – sowohl im Alltag als auch im Training. Pferde, die ihrem Menschen vertrauen, sind entspannter, fokussierter und motiviert, neue Aufgaben zu lernen. Gleichzeitig fühlt man sich sicherer und kann die Zeit mit seinem Pferd mehr genießen.
Eine tiefe Bindung wirkt sich positiv auf:
- Die Kommunikation: Pferde, die ihren Menschen verstehen, reagieren besser auf feine Hilfen. Deshalb ist es so wichtig schon die kleinsten Signale lesen und verstehen zu können und auch die eigene Körpersprache gezielt einzusetzten.
- Die Leistung: Ob Freizeitpferd oder Sportpferd – ein harmonisches Team arbeitet effektiver zusammen und behält den Spaß am Training.
- Das Wohlbefinden: Eine enge Verbindung reduziert Stress und stärkt die psychische und physische Gesundheit von Mensch und Pferd.
Woran erkenne ich, wie gut meine Beziehung zu meinem Pferd ist?
Um das zu beurteilen achte auf das Verhalten und kleine Signale im Alltag mit deinem Pferd:
1. Vertrauen
- Folgt dein Pferd dir freiwillig und entspannt?
- Lässt es sich problemlos führen, anhalten, anbinden und putzen?
- Reagiert es ruhig in ungewohnten Situationen, wenn du dabei bist?
2. Körpersprache und Kommunikation
- Reagiert dein Pferd auf feinste Körpersprache, Kommandos und Signale?
- Behält es dich im Blick und ist dir immer zugewandt?
- Kannst du ohne große Kraftaufwendung oder laute Kommandos mit deinem Pferd arbeiten?
3. Zuneigung
- Sucht Ihr Pferd von sich aus deine Nähe?
- Hebt es den Kopf, wenn du es rufst, kommt es dir auf der Weide entgegen oder blubbert dich sogar an?
- Bleibt es entspannt und gelassen in Ihrer Gegenwart?
4. Kooperation
- Arbeitet dein Pferd motiviert im Training mit?
- Versteht es Aufgaben schnell und zeigt Interesse am Training?
- Bietet es dir verschiedene Aufgaben, die ihm Spaß machen, von selbst an?
- Gibt es wenig Widerstand oder Verweigerung bei Übungen?
Wenn du die meisten Punkte positiv beantworten konntest, hast du schon eine sehr gute Beziehung zu deinem Pferd. Falls nicht, gibt es viele Möglichkeiten, die Bindung zu verbessern.
Häufige Probleme in der Pferd-Mensch-Beziehung
Trotz bester Absichten kann es in der Beziehung zu Problemen kommen. Diese resultieren oft aus Missverständnissen, unbewusster Kommunikation, Schmerzen oder unpassendem Training. Typische Herausforderungen sind:
1. Angst und Unsicherheit
Unsicherheiten oder Ängste von uns übertragen sich sehr schnell auf unsere Pferde. So kann ein unerfahrenes Pferd schnell das Vertrauen verlieren und rettet sich in Flucht- und Vermeidungsverhalten.
2. Mangelnde Kommunikation
Missverständnisse entstehen oft durch falsche Signale oder unklare Körpersprache. Wir müssen lernen die Sprache der Pferde zu lesen und unsere Körper, Gestik und Sprache gezielt einzusetzen.
3. Wenig Zeit
Eine Beziehung benötigt Pflege. Zu wenig gemeinsame Zeit kann die Bindung schwächen. Nimm dir Zeit für dein Pferd. Fellpflege und Putzen hat einen enormen Einfluss auf eine harmonische Beziehung zu deinem Pferd.
4. Stress oder Überforderung
Zu hoher Druck im Training oder in ungewohnten Situationen kann das Vertrauen beeinträchtigen. Auch hier genug Zeit von Nöten, um neue Aufgaben zu erlernen und Unsicherheiten abzubauen.
5. Unpassendes Equipment
Ein schlecht sitzender Sattel, unpassende Trensen oder andere Hilfsmittel können Unwohlsein oder sogar Schmerzen verursachen und so die Beziehung belasten. Zwangshaltungen durch beispielsweise Hilfszügel können verspannte Muskulatur und Bewegungseinschränkungen auslösen, welche wiederum Widersetzlichkeiten im Training nach sich ziehen.

Der Schlüssel zum Herzen unserer Pferde ist ihre körperliche und mentale Gesundheit.
Ich bin Mareile Purwita, Beziehungscoach für Pferde und ihre Menschen sowie Therapeutin für Pferdeosteopathie und Akupunktur. Ich möchte dir helfen, dein Pferd besser zu verstehen und eine echte tiefe Verbindung zu ihm aufzubauen.
Wie kannst du die Beziehung zu deinem Pferd verbessern?
Eine starke Bindung entsteht nicht über Nacht, sondern erfordert Geduld, Verständnis und bewusste Bemühungen. Hier sind einige Tipps, um die Beziehung zu deinem Pferd zu stärken:
1. Verbringt viel Zeit zusammen
Nimm dir auch vor und nach dem Training Zeit für dein Pferd. Ausgiebiges Putzen ist viel mehr als nur Körperpflege. Du kannst hier schon die Stimmung deines Pferdes an diesem Tag beurteilen, schmerzende Stellen am Körper ausmachen und auch an eurer Kommunikation arbeiten.
2. Arbeite an deiner Körpersprache
Pferde reagieren sehr empfindlich auf Körpersprache. Achte hier nicht nur auf die Körpersprache deines Pferdes, sondern auch auf deine eigene. Wo stehst du zum Pferd und was möchtest du, was es tut? Sind die Signale eindeutig und angemessen?
3. Positive Verstärkung nutzen
Nutze positive Verstärkung, um gewünschtes Verhalten zu fördern. Lob, Streicheleinheiten oder ein Leckerli können die Bindung stärken und die Motivation fördern.
4. Vertrauen fördern
Fordert euch regelmäßig heraus und begebt euch kontrolliert in neue, ungewohnte Situationen. Bleib dabei ruhig und motivierend zu deinem Pferd und überfordere euch nicht. So lernt ihr gegenseitiges Vertrauen und werdet immer mehr Neues gemeinsam meistern.
5. Trainiere abwechslungsreich und spielerisch
Abwechslungsreiches Training hält den Geist wach und formt den Körper. Bringe Bodenarbeit, Geschicklichkeitsübungen und spielerische Elemente aus der Zirzensik mit ein. Das stärkt die Zusammenarbeit und macht euch beiden Spaß.
6. Wohlbefinden steigern
Überprüfe regelmäßig das Equipment und die Haltung deines Pferdes, um sicherzustellen, dass es sich wohlfühlt. Pferde sind Herden und Bewegungstiere, deren gesamter Organismus auf kontinuierliche Bewegung und das Leben in Gemeinschaft ausgerichtet ist.
Die Rolle der eigenen Einstellung
Deine eigene Einstellung spielt eine entscheidende Rolle für die Beziehung zu deinem Pferd. Pferde spiegeln oft die Emotionen ihres Besitzers wider. Bist du gestresst, ungeduldig oder unsicher, wird dein Pferd dies spüren.
So stärken Sie Ihre innere Haltung:
- Bleib geduldig: Fortschritte brauchen Zeit.
- Sei liebevoll und konsequent: Klare Regeln geben dem Pferd Sicherheit.
- Arbeiten an dir selbst: Entspannungstechniken oder Coaching kann helfen, ein besserer Partner für dein Pferd zu werden.
Wann solltest ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
Manchmal stoßen wir in der Beziehung zu unserem Pferd an unsere Grenzen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Pferdetrainer, Tiertherapeuten oder Osteopathen hinzuzuziehen. Diese Experten können helfen, die Ursachen für Probleme zu erkennen und individuelle Lösungsansätze zu entwickeln.

Pferdeosteopathie mit Akupunktur im Raum Hamburg – Pinneberg – Norderstedt – Schleswig-Holstein
Bewegungsprobleme im Training, können ein Hinweis auf körperliche Blockaden sein. Dies kann zum Beispiel eine schlechtere Biegsamkeit auf einer Hand oder vermehrte Widersetzlichkeit in einer Lektion sein, die sonst unproblematisch ist.
Fazit: Wie gut ist meine Beziehung zu meinem Pferd?
Die Qualität deiner Beziehung zu deinem Pferd zeigt sich in Vertrauen, Harmonie und gegenseitigem Respekt. Eine gute Partnerschaft erfordert viel Mühe, Geduld und die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse des Pferdes einzugehen.
Wenn du dich fragst, wie gut deine Beziehung zu deinem Pferd ist, beginne mit einer ehrlichen Selbsteinschätzung. Beobachte dein Pferd und achte auf seine Reaktionen. Arbeite aktiv daran, die Bindung zu stärken – sei es durch gemeinsame Zeit, Bodenarbeit oder bewusstes Training.
Eine enge Beziehung zu deinem Pferd ist nicht nur erfüllend, sondern auch die Grundlage für eine harmonische und erfolgreiche Pferdeausbildung. Mit Liebe, Hingabe, Geduld und dem richtigen Ansatz wird eure Partnerschaft immer stärker und schöner werden.